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Rückenschmerzen in aller Munde: Das alles hilft Rückenschmerzen zu verstehen


Zur Einführung in diese Thematik apelliere ich an meine stetig gleichen Sätze, mit denen ich Fragen zum Thema Rückenschmerz beantworte : " Anatomie und Physiologiewissen sind so wichtig, um dieses extrem breit gefächerte Thema, Symptom und "Wegbegleiter" zu verstehen."

Da wir aber nicht in einem Fortbildungskurs sitzen oder du dich gerade im direkten Austausch mit mir befindest, sondern hier meinen Blogbeitrag durchliest, stelle ich die aus meinem Wissen und meiner Erfahrung gesammelten Lösungsansätze, gegen unspezifische Rückenschmerzen kurz zusammen.

Ich freue mich wenn ich dir hier etwas Neues schreiben kann, was dir oder deinem Bekanntenkreis weiterhilft.


Da ich hier aus jahrelanger Erfahrung berichte, kann es gut sein, dass wir hier einige verschiedene Aspekte finden, weshalb dauerhafte oder immer wiederkehrende Rückenschmerzen auftreten.

Im Vorhinein möchte ich folgendes erklären:

Unser gesamter Körper und geistige Aktivität, das betrifft das ganze Organsystem, das ganze Muskelsystem, Nervensystem und Bewegungssystem sind ein absolut ganzheitliches System.

Wenn du eine bestimmte Sache am Körper beobachtest, ist es das Ergebnis aus allen aufgezählten Systemen. Deswegen spricht man von "dem Ganzen" oder in der Osteopathie von der Ganzheitlichkeit.

Es ist phänomenal wenn man sich vor Augen führt wie stark alles miteinander zusammenhängt.

Genauso ist es auch mit dem leidvollen Thema Rückenschmerz.

Was die Anatomie betrifft, erkläre ich jedem der mich fragt, das nicht nur Knochen, Muskeln und Sehnen ursächlich sein können für Beschwerden, sondern auch das innere Organsystem und Nervensystem.

Zum Beispiel ist die aktuelle Funktion und das Beschwerdebild von allen inneren Organen anamnestisch sehr wichtig, denn diese sind zum größten Teil über bindegewebige Züge miteinander verbunden oder/und mit dem Skellettsystem verbunden.

Dazu stelle ich zwei kurze sehr wichtige Rückenschmerz-Verbindungen dar.

  1. Der Darm ist mitunter an der Wirbelsäule und dem Brustkorb aufgehangen durch das bindegewebige "Peritoneum". Gibt es Spannungsmissverhältnisse aufgrund von muskulärer Schwäche des Beckenbodens, der vorderen Faszialen Kette oder des muskulären Systems (uvm.), kommt es durch die Schwerkraft, Druck und Zugverhältnisse, zum permanenten Trigger auf das haltende statische System. Hiermit meine ich zum Großteil das aufrichtende muskuläre und skelettale System. So können zum Beispiel durch Schwäche und Darmproblematiken (u.a. Verdauungsbeschwerden, Hypotonie, Krämpfe) Rückenschmerzen entstehen, da der Darm mit seiner bindegewebigen Verbindung einen starken Zug auf die Wirbelsäule ausübt. Wenn wir dann zusätzlich eine falsche Haltung in zu starker Lendenlordose haben und einen evtl. schwachen Beckenboden besitzen der unsere inneren Organe nicht mehr optimal von unten stützen kann, werden aus akuten Rückenschmerzen im Laufe von Jahren chronische Rückenbeschwerden entstehen.

  2. Muskulär entspringt der kräftigste Hüftbeuger, der M. iliopsoas der Wirbelsäule von ventral (also von vorne), zieht durch den Bauchraum Richtung Ligamentum inguinale (deutsch: das Leistenband) und verbindet sich kurz vor dem Leistenband mit dem zweiten muskulären Anteil, dem M. iliacus, um dann gemeinsam mit dem Nerven N.femoralis durch das Leistenband zu ziehen und am Trochanter minor des Hüftkopfes anzusetzen. So genug zu lateinischen Wörtern. Fakt ist, das wir in stetiger Beugung der Hüfte leben, da wir in dessen Beugung sitzen, oftmals nachts liegen, Treppen steigen, gehen,laufen und bücken. Was fällt euch da auf? Ja genau, eigentlich sind wir überwiegend in dieser Beugung drin. Sei es aktiv oder passiv. Das ist für den Muskel eine stetige Aktivität und ein stetiger Zug auf die untere Brustwirbelsäule und der ganzen Lendenwirbelsäule. Auch einer der wesentlichen Ursachen, weshalb so viele Menschen Schmerzen nach Fitnessübungen wie Crunches mit angestellten Beinen bekommen (da Hüftbeugung fokussiert betrieben wird, anstatt Bauchmuskeln zu trainieren). Es gibt noch etliche andere Beispiele für falsche Bewgungsausführungen, dazu aber mehr in einem kommenden Blogbeitrag. INFO ( genauer: der Teil: M.psoas major, Ursprung: 1.-4. Lendenwirbelkörper, den Proc. costales aller Lendenwirbelkörper und am 12.Brustwirbelkörper)


Häufige Aussage von Personen: Ich bin aus der gebückten Haltung hochgekommen und zack, hat es mir extrem im unteren Rücken weh getan ( gekrampft, gestochen oder gebrannt).


Das ist die Überlastung des Muskels und seiner Verbindungen.

Ein Grund warum man darauf achten sollte auch Übungen für den Rücken in Streckung und Rotation (Drehung) zu machen. Stabilisationsübungen für die kleinen tiefen Wirbelsäulenmuskeln sind enorm wichtig, oft auch als Core-Übungen deklariert. Physiotherapeutisch und osteopathisch wird gerne manuell der Hüftbeuger durch den Bauchraum palpiert und detonisiert (umgangssprachlich: gelockert) aber auch noch einige andere wichtige manuelle Herangehensweisen sind nötig. Es gibt auch die Möglichkeit durch beliebte Mobility-Stretch Übungen den Hüftbeuger zu dehnen, welche meiner Meinung nach keinen großen Effekt haben, da sie nicht wirklich starke Züge zur Dehnung am Zielmuskel selbst ausüben, sondern eher andere Strukturen drumherum leicht dehnend stimulieren.

Ansonsten ist ein großer reizender Faktor...der Stress. Sobald ich zum Beispiel extrem viel einseitig körperlich zutun habe (damit meine ich kein Training(!), denn das sollte nie einseitig sein) oder mental Stress empfinde, habe ich unterschwellige tiefe Rückenschmerzen. Sie verschwinden sofort wenn ich geschlafen habe und entspannen konnte.

Hier nun ein kurzes Beispiel zum Verständnis und Zusammenführung der beiden oben genannten Beispiele für Rückenschmerzen:

Stresseinwirkung - Stresshormone werden ausgeschüttet - Organe ,- Nervensystem wird getriggert und angeregt zum stark erhöhten Spannungszustand - u.a. Darm, Faszien, Muskeln verändern ihren Spannungszustand (INFO: Anhand der Hautbeschaffenheit kann man feststellen, wie der Gesundheits,- Stresszustand eines Menschen ist - wusstest du das? Stress hinterlässt Spuren.) - Es entsteht ein andere Zug auf Gelenke, auch aufgrund einer veränderten Haltung und Atmung - der komplette Spannungszustand des Körpers / Systems verändert sich und löst Fehlhaltungen und daraus resultierend Schmerzen aus.

Es ist alles sehr komplex, jedoch sehr interessant und wenn man das einmal verstanden hat, kann man sich erschließen, was im Umkehrschluss passiert, wenn man

ausreichend schläft, Stress vermeidet, sich gut ernährt, Sport treibt, meditiert, uvm.


Es gibt unzählige Möglichkeiten für die Ursachenentwicklung von Rückenschmerzen.

Jeder Mensch reagiert individuell auf bestimmte Einflüsse aber dennoch aus der Erfahrung und der uns allen gleichbetreffenden funktionellen Begebenheiten, sind oftmals die oben genannten Beispiele zutreffend und können bei guter Behandlung und Eigenübung gelindert, beseitigt und vermieden werden.





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